Cooles Biographie


1976 wurde Coole auf der Schwelle des gerade eröffneten Palastes der Republik von einer Bauarbeiterin gefunden. Seine Eltern hatten in der Begeisterung über den Volkspalast das Kind vergessen. Seitdem hat Coole ein gespaltenes Verhältnis zu Erwachsenen. Schon als Baby reagierte er, auf alle „Naddu-Naddu“ – Anbiederungsversuche nur mit einem ernsten, ja fast spöttischen Blick, während der noch zahnlose Mund ein ausdrucksloser Strich blieb.

Im Gegensatz zu Timm Thaler hatte Coole jedoch sein Lachen nicht verkauft, sondern es sich durch fortwährende Analyse von Pointen abtrainiert. Coole hält es für unprofessionell, über einen Witz zu lachen, dessen Funktionsweise er sich erklären kann. Schließlich ist nichts langweiliger als ein erklärter Witz.

Durch den Segen der real-sozialistischen Früherziehung konnte sich Cooles pointenreiche Fabulierlust schon früh entfalten, wohl auch deshalb hörte Coole später von Redakteuren oft den Vorwurf er schriebe – obwohl noch jung – sehr glatt.
Während der Schulferien kam Coole auch mit Kindern aus anderen Teilen der Republik in Kontakt. Coole machte dabei gerne deutlich, dass er aus Berlin kam und die andern nicht. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
Nach dem Abitur trennte sich Cooles erste große Liebe von ihm und er schrieb unter Tränen den bis dahin lustigsten Text überhaupt.
Zum Studium ging Coole ins Ruhrgebiet. Allen, die sich wunderten über diesen Wechsel von Berlin in den Pott, erzählte Coole, wie ähnlich sich die Hauptstadt und das Ruhrgebiet in den urbanen Strukturen seien. Manche glaubten seine Lüge. In Bochum lernte er Wampe kennen. Nach dem Studium ging Coole wieder zurück in die Hauptstadt und wurde Gag-Autor.
Berlin mag nicht der Mittelpunkt der Welt sein, doch es gibt für Coole keinen besseren Ort im Lande. Selten ist Coole verzweifelt. Dann aber richtig. Meistens wegen Frauen. Wie gut, dass es Wampe gibt, der ihn wieder aufbaut.